Instabile und gesättigte Märkte, mangelnde Bindung der Beschäftigten, Stress- und Arbeitsbelastung, Transformationsdruck – in der heutigen Arbeitswelt gibt es eine Vielzahl an Herausforderungen. Und das, wo alle dringend Innovationen suchen. Die wichtigste Hauptzutat: Kreativität! Ihr größter Gegenspieler: Druck & Stress.
Was könnte uns helfen? Zum Beispiel ein Blick in die Hirnforschung, welche schon seit Jahren das unterschätzte Potential von „Spielen“ thematisiert.
Was sind die großen Vorteile von (Gesellschafts-) Spielen im Allgemeinen:
- Experimentierräume
- Augenhöhe
- Perspektivwechsel
- Nähe & Verbundenheit
- Positive Emotionen
- Abstand zum Alltag
- Entspannung
- Selbstwirksamkeit
Und was passiert im Gehirn, während wir spielen:
- Verlust von Angst (durch einen verringerten Sauerstoffverbrauch aufgrund einer verminderten Aktivität der Nervenzellverbände im Bereich der Amygdala, wo auch unser Angstzentrum sitzt)
- neue kreative Ideen (je nach Komplexität durch verstärkte Aktivierung neuronaler Netzwerke, welche neue Verknüpfungen eingehen und somit für neue kreative Einfälle sorgen)
- Glücksgefühle (durch verstärkte Aktivierung von Neuronenverbänden im Mittelhirn, welche bei gelungenen Spielzügen für positive Gefühle wie Freude und teils Begeisterung sorgen)(Quelle: Hüther, Gerald: „Rettet das Spiel“, btb, München, 2016)
Spiele bringen Menschen zusammen und das seit jeher. Auch in der Arbeitswelt erhalten sie immer weiter Einzug. Dabei gibt es unterschiedliche Spielarten, welche je nach Anlass und Ziel ausgewählt werden:
- Rollenspiele
- Lernspiele
- Strategiespiele
- Simulationen
- Auflockerungsspiele
Gamification ist dabei in aller Munde, wo Spielelemente (z.B. Punktesammeln) in nicht-spielerischen Kontexten genutzt werden. Doch Achtung: damit besteht die Gefahr, dass der menschliche Spieltrieb zu rein! wirtschaftlichen Zwecken ausgenutzt wird. Das ist nicht im ursprünglichen Sinn des Spiels, denn gerade das zweckfreie! spielen ist eines der Hauptwesensmerkmale.
Was aber äußerst sinnvoll ist, sind sogenannte Serious Games, also Spiele, die nicht nur zur Unterhaltung dienen, sondern auch spielerisch Wissen vermitteln. Gerade in Hinlick auf nachhaltige Entwicklung (17 SDGs) und Innovationssuche könnten solche (Brett-) Spiele noch viel mehr zum Einsatz kommen, die gleich mehrere Spielarten kombinieren UND bestenfalls einen kooperativen Spielcharakter haben, sodass die Teilnehmenden als Team zusammen gegen das Spiel spielen.
Folgende Spiele verwende ich u.a. selbst mit großer Begeisterung in meinen Workshops:
- „FairPlay“ (SDG 1 Armut) Caritas Östereich – kompetitiv
- „Ringfrei“ (SDG 3 Gesundheit) Grubbe Media – kompetitiv
- „Energie Alarm“ (SDG 7 Energie) Expertenverlag Kompetenz – kompetitiv
- „Temhotel“ (SDG 8 Arbeitsbedingungen & Wirtschaftswachstum) Eigenentwicklung – kooperativ
- „Change Maker“ (SDG 9 Innovation) Piatnik Vienna/IFTE – kooperativ
- „E-Mission“ (SDG 13 Klimaschutz) Schmidt Spiele – kooperativ
- „Ecogon“ (SDG 15 Biodiversität) gaiagames – kooperativ
- „challenge accepted“ (SDG 17 Zusammenarbeit) Forum Umweltbildung
Ein Spiel davon ist sogar eine Eigenentwicklung. Woher die Idee kam? Sagen wir so: die anderen Spiele waren eine hervorragende Inspiration für mein Gehirn 😉
Weiterführende Links:
https://karlhosang.de/kreativitaet-im-gehirn/
https://www.forschung-und-lehre.de/management/der-wert-des-spielens-in-der-wissenschaft-3627
Bezug zu den Zielen:





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