Prävention Psyche: Resilienztraining & Stressmanagement

Stress, Zeitdruck, Arbeitsverdichtung und zunehmende globale Krisen – all das geht nicht spurlos an unserer Psyche vorbei. Der Anstieg psychischer Erkrankungen ist sehr besorgniserregend. Um so bedeutender ist frühzeitige Prävention, wie beispielsweise durch Resilienztraining und Stressmanagement. Hierzu gibt es eine Vielzahl an Trainingsangeboten. Doch wann haben Menschen überhaupt noch Zeit dafür? Nehmen sie sich diese privat?

Unternehmen können hier einen bedeutenden Beitrag liefern, in dem sie für ihre Beschäftigten entsprechende Seminare & Workshops anbieten (mittlerweile sind diese sogar schon online möglich). Die Mitarbeitenden sind häufig sehr dankbar für solche Trainings, die zusätzlich noch das Teamgefühl stärken können. Gemeinsam neues lernen, sich gegenseitig über Probleme & Erfahrungen austauschen und dieses Wissen direkt im Alltag anwenden können – all das unterstützt Menschen und fördert ihre Selbstwirksamkeit.

Stabilisierung der Vulnerabilität

Um psychische Erkrankungen vorzubeugen, ist es hilfreich, sogenannte Schutzfaktoren/Ressourcen aufzubauen und Risikofaktoren/Stressoren zu reduzieren. Beides wirkt auf die Verletzlichkeit (Vulnerabilität) von Menschen, die zudem von biologischen Faktoren (z.B. Genetik, Infekte) sowie von psychosozialen Einflüssen der Umwelt (z.B. Kindheitserfahrungen) geprägt wird.

Stressoren reduzieren:

Jeder Mensch reagiert anders auf Stress. Stressoren sind zunächst neutrale Reize, die auf unseren Körper & unser Gehirn wirken. Es kommt zur Bewertung (je nach innerer Einstellung, Erfahrung & Ressourceneinschätzung) und zur entsprechenden Anpassungsreaktion sowie abschließender Entspannungsreaktion. Das Problem der heutigen Zeit ist allerdings, dass wir immer mehr Reizen in kurzer Zeit ausgesetzt sind, sodass wir uns kaum noch regenerieren können. Das Wahrnehmen von Stress (z.B. durch Achtsamkeitsübungen) sowie die gezielte Stressreduktion ist daher von besonderer Bedeutung, welche auf folgende Weise möglich ist:

  • instrumentell (äußere Gegebenheiten ändern z.B. Arbeitsbelastung reduzieren, Zeitmanagementtechniken erlernen, verstärkte Teamarbeit)
  • kognitiv (innere Bewertung hinterfragen z.B. Glaubenssätze, Denkmuster)
  • regenerativ (aktiver Stressabbau durch Erlernen von Entspannungstechniken, z.B. Autogenes Training, Meditation, Progressive Muskelentspannung)

Ressourcen aufbauen:

Um den Alltag erfolgreich zu bewältigen, brauchen Menschen Ressourcen, auf die sie zurückgreifen können. Diese Ressourcen setzen sich zu einen aus erfüllten Grundbedürfnissen (wie z.B. gesunder Schlaf & Ernährung), persönlichen Stärken & Talenten (wie z.B. Wissbegier, Ehrlichkeit, emotionale Intelligenz) sowie auch aus unterschiedlichen Resilienzfaktoren zusammen:

  • Selbstregulationsfähigkeit
  • Optimismus
  • soziales Netz & Beziehungen
  • Selbstwirksamkeit
  • Zukunfts- & Lösungsorientierung
  • Sinn & Werteorientierung

externe oder interne Trainerkompetenz

Stressmanagement und Resilienztrainings bieten also eine Vielzahl an Möglichkeiten, Menschen zu unterstützen, gesund und widerstandsfähig zu bleiben sowie das eigene Energielevel besser im Blick zu behalten. Wissen um Zusammenhänge sowie praktische Übungen, mit denen erste Veränderungen gelingen können, sind daher die Ausgangsbasis. Auch die Berufsgenossenschaften dienen hier als Ansprechpartner.

Eine weitere Idee ist, selbst als Unternehmen vereinzelte Mitarbeitende beispielsweise als Resilienztrainer ausbilden zu lassen. Auch hier gibt es zahlreiche Akademien, die entsprechende Qualifizierungen anbieten. Das Angebot reicht dabei von Kompaktkursen an mehreren Tagen bis zu ganzheitlichen Trainings über mehrere Monate (online & vor Ort). Fragt doch einfach mal Euer Team, ob hier Interesse besteht 🙂 So kann intern wertvolles Wissen zum Thema Resilienz aufgebaut werden, was gerade in der VUCA-Welt voraussichtlich auch noch längere Zeit dringend gebraucht wird. Sowohl für Privatpersonen, als auch für Unternehmen.

Weiterführende Links:

https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/gesundheit/stress-mit-resilienz-und-achtsamkeit-gegensteuern-100.html

https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/resilienz-gegen-stress-gewappnet/

https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/psychische-gesundheit/resilienz-foerdern

Bezug zu den Zielen:

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